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Rechtstips

 

Abgasvorschriften für Bikes

Gerade nochmal Glück gehabt: Motorräder sind vorerst von der schadstoffbezogenen Kfz-Steuer ausgenommen. Es bleibt also zunächst bei der Steuer nach Hubraum. (Mo 11/96, S. 61) Das bleibt wohl auch vorerst so und freut besonders die Besitzer älterer Bikes. Allerdings kommt sicherlich im Laufe des Jahres 1997 die Euronorm I, nach der der Schadstoffausstoß eines Neumotorrads deutlich begrenzt wird, damit es eine Allgemeine Betriebserlaubnis erhält. Diese Norm hat auch in einem anderen Zusammenhang Bedeutung:

Bei Sommersmog-Fahrverbot erteilen die meisten Bundesländer eine Ausnahmegenehmigung für Bikes, die bereits jetzt die Euro-I-Norm erfüllen. Bayern verlangt als einziges Bundesland einen Katalysator, unabhängig vom tatsächlcihen Schadstoffaustoß, Berlin und Brandenburg setzen Grenzwerte, die de facto nur mit G-Kat zu erfüllen sind.

Für wen die entsprechenden Voraussetzungen zutreffen, der kann sich die begehrte Plakette auch fürs Motorrad besorgen, mit der man auch bei Ozonalarm fahren darf. Um sie zu bekommen, am besten bei der Zulassungsstelle anrufen und fragen, wo genau man sie bekommen kann: Normalerweise sind dies der TÜV, die Zulassusngsstelle oder bestimmte Händler. Das Unwissen ist bei den meisten Ämtern allerdings groß, weil sie sich nicht mit Motorrädern auskennen, also nicht abwimmeln lassen. Kompetente Händler haben oftmals die meiste Ahnung. Wessen Bike die Norm nicht erfüllt, der kann auch einen Kat nachrüsten. Eine Adresse dafür ist zum Beispiel Hein Gericke. Andere Bezugsquellen finden sich im Motorradfahrer 1/97, S. 45. Im selben Heft ist auch ein Schwerpunkt über Umwelt und Motorrad.

Jetzt auch 150 ccm mit Führerschein A1 / 1b

Wenn eine 150er nicht mehr als 11 kW Leistung hat und in der Ex-DDR erstmalig zugelassen war, können die Führerscheinstellen des Landes Sachsen eine Sondergenehmigung erteilen, so daß sie auch von einem Fahrer gefahren werden dürfen, der lediglich einen Führerschein Klasse A1 / 1b hat. Das gleiche gilt für Inhaber des alten 3er Führerscheins (erworben vor dem 1.4.80). Allerdings liegt es im Ermessen der einzenen Führerscheinstelle, ob die Ausnahme erteilt wird. Um sie zu beantragen, muß man 40 Mark zahlen, die Fahrgestellnummer, das Kennzeichen und die Motorleistung der 150er angeben sowie die persönlichen Daten des Antragstellers. (Auto 23/96, S. 56).

Ab 1997 Saisonzulassung möglich

Bisher war es eine ziemliche Plage, sein Motorrad oder Cabrio nur im Sommer angemeldet zu lassen, weil zweimal im Jahr das lästige An- und Abmelden fällig war, für das man sich jeweils einen halben Tag auf der überfüllten Zulassungsstelle herumzudrücken hatte. Damit ist seit 1. Januar Schluß: Man kann sich jetzt gleich entschließen, das Fahrzeug für nur einige Monate anzumelden. Das gilt dann jedes Jahr erneut, ohne erneutes An- und Abmelden. Einzige Einschränkung: Die Anmeldedauer muß mindestens zwei, höchstens 10 Monate betragen.

Kleiner Haken: Die minimale Breite inklusive EU-Indoktrinierungs-Kennzeichnung ist 250 (!) mm. Bisherige Kennzeichen können bis zu 200 mm schmal sein. Besonders Chopperfahrer werden da wohl auf eine Saisonzulassung zu Gunsten der Optik verzichten.

 

   

 

 

Techniktips

 

Sitzbank zu hoch? Abpolstern schafft Fußkontakt. Wenn du Probleme hast, mit den Füßen auf den Boden zu kommen ohne daß dein Bike gleich umkippt, dann gibt es eine Chance: Etwas Polster aus der Sitzbank entfernen, und die entscheidenden Zentimeter sind gewonnen. Allerdings mit einigen Einschränkungen: Erstens ist das Polster nicht zum Spaß da, sondern es soll die Sitzbank weicher machen. Daher wirst du eine abgepolsterte Sitzbank sicherlich zu spüren bekommen, und zwar am Hintern. Zweitens ist nicht nur die Höhe der Bank entscheidend, sondern auch deren Breite. Werden nämlich die Beine gespreizt, dann verringert das die effektive Länge, die fürs Abstützen zur Verfügung steht. Bei breiten Bänken nützt das Abpolstern daher weniger als bei schmalen Endurobänken (weshalb übrigens Enduros auch trotz ihrer Hochbeinigkeit gut für kleinere Fahrer/innen geeignet sind). Drittens ist die Sitzhöhe eine relevante Größe für die ABE, so daß eine derartige Änderung strenggenommen vom TÜV abgenommen werden und in die Papiere eingetragen werden müßte. Zwar fragt in der Regel fast kein Prüfer bei der Routineuntersuchung danach, andererseits ist das Eintragen auch nicht sehr aufwendig.

Das Abpolstern selbst braucht man übrigens nicht selber zu machen, sondern kann einfacher zu einem Sattler gehen (den man heutzutage unter Autosattler im Branchenbuch findet). Die Kosten liegen typischerweise bei um die 100 Mark. (Vgl. auch Mo 2/97, S. 61.)

Fahrradcomputer am Motorrad? Die Sache ist praktisch und billig - nur lassen sich die Dinger so schlecht bedienen. Werners Webseite für Motorradfahrer weiß Rat. Welche Motorradschlösser taugen etwas? Der ADAC hat sie getestet.

Batterie-Tips

Das Frühjar steht vor der Tür und die Batterie hat mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Überwinterung gelittten. Die Frühjahrskur geht so:

Wasser nachfüllen: Fülle eventuell fehlendes Wasser bis zur oberen Pegelmarkierung auf. Statt des gekauften destillierten Wassers ist es meistens auch möglich, das Kondenswasser aus dem Wäschetrockner zu verwenden, obwohl einige Batteriehersteller behaupten, die Reste der Chemikalien aus dem Waschmittel schadeten der Batterie. Der Wasserstand muß zwischen den beiden Pegelmarkierungen max und min liegen. Um dies zu überprüfen, muß das Bike auf jeden Fall waagerecht stehen oder die Batterie ausgebaut sein.

Polklemmen festziehen: Die Pole reinigen (evtl. mit Drahtbürste), dann mit Polfett (erhältlich im Kfz-Zuberhörhandel) einschmieren, dann die Kabel wieder festschrauben. Vorsicht: Nach der Winterpause neigt man zu zu festem Anziehen, wodurch die dünnen Schrauben brechen. Sollten die Pole nicht ordentlich gereinigt sein, dann ist der Widerstand zu den Kabeln größer und der maximale Stromdurchfluß wird unnötig begrenzt.

Schmierfilm auf der Batterie? Dann mit Wasser und eventuell Spüli abwaschen, damit keine Kriechströme entstehen, die die Batterie dauernd entladen.

Mal was aus dem neuen Jahrtausend gefällig? Dann probiert doch einmal eine neue Kamera für die Fotos!  

Beim Ausbauen oder Kontaktreinigen immer den Minuspol zuerst abschrauben und zuletzt wieder anschrauben. Andernfalls besteht die Gefahr, mit dem Schraubschlüssel irgendwo an Masse anzustoßen und einen üblen Kurzschluß zu erzeugen. Die Schlüssel neigen dazu, sich dann festzuschweißen und die Batterie ganz zu zerstören (Bleiakkus sind chemische Selbstmörder: sie geben solange Strom ab, bis sie sich selbst aufgelöst haben).

Beim Nachladen möglichst die Zelldeckel öffnen, den Raum gut durchlüften, weil sich Gase bilden. Der Ladestrom ist bei vollständig entladener Batterie erst sehr niedrig und steigt dann im Laufe der Zeit an. Als Ladezeit sollte man von einer ganzen Nacht ausgehen. Dabei ist aber darauf zu achten, daß das Ladegerät automatisch ein Überladen verhindert. Andernfalls muß man das Gerät beizeiten per Hand abklemmen. Ein guter Zeitpunkt ist gekommen, wenn man starke Gasbildung beobachtet. Die Ladezeit kann man ungefähr abschätzen, indem man die Kapazität der Batterie durch den Ladestrom teilt. ->

Beispiel: Die Batterie hat eine Kapazität von 20 Ah (Amperestunden), als Ladestrom liest man an der Anzeige des Ladegerätes 1 Ampere ab; dann dauert der Ladevorgang einer vollständig entladenen Batterie 20 Stunden. Da der Ladestrom aber im Laufe der Zeit steigt und die Batterie wahrscheinlich nicht ganz leer war, wird die tatsächliche Zeit deutlich kürzer sein. Ist die Batterie nach wenigen Tagen bis Stunden wieder leer? Dann ist sie defekt und muß ersetzt werden. Das passiert normalerweise etwa ab einem Alter von fünf Jahren, mit etwas Pech auch schon nach drei Jahren. Sollte eine etwas ältere Batterie einmal aus Versehen tiefentladen sein (z.B. durch vergessenes Licht), dann ist sie dabei mit großer Wahrscheinlichkeit kaputt gegangen. Teure Vergeßlichkeit!

Wartungsfreie Batterie kaufen? Das ist Geschmacksache: die laut Werbung wartungsfreien Batterien machen normalerweise tatsächlich wesentlich weniger Scherereien als die herkömmlichen. Zu beachten istl, daß beim Einbau ein möglicherweise vorhandener Entlüftungsschlauch nicht geknickt wird. Nachteil der Wartungsfreien: Falls einmal etwas schiefgelaufen sein sollte, kann man vielfach noch nicht einmal mehr das Wasser nachfüllen, weil keine Öffnungen vorhanden sind. Daher ist der Spaß ziemlich teuer. Da bei Motorrädern der Ladestrom oft weniger exakt ist als bei Autos, sollte man dort auf jeden Fall auf Nachfüllöffnungen achten. Man muß aber davon ausgehen, daß wartungsfreie Batterien nicht wesentlich länger halten als andere, aber deutlich teurer sind - dafür machen sie in der Zeit der Benutzung weniger Ärger. (Zum Thema Batterie vgl. auch Autobild 49/96, S. 50 und Scooter 1/97 S. 57.)

Batterie laden, ohne sie auszubauen: Du ärgerst Dich auch darüber, daß Du dich durch verrostete Schrauben bis zu den Kontakten durcharbeiten mußt, bevor Du die Batterie endlich laden kannst? Dann baue Dir doch einfach eine Steckdose ein. Das geht entweder mit einem Zigarettenanzünder aus dem Autozubehör (ist günstig aus Kompatibilitätsgründen) oder mit einem Klinkenstecker aus dem Elektronik-Fachhandel. Vergiß nicht die Sicherung, sonst schmort Dir möglicherweise etwas durch! Ach ja: Beschrifte die Polung, sonst gibt's im Frühjahr ein bitteres Erwachen, wenn Du das Ladegerät mit den falschen Polen anschließt. Am besten funktioniert die Methode bei wartungsfreien Batterien, weil man dort die Zelldeckel nicht zu öffnen braucht - aber auch bei normalen Batterien kann man es wagen, wenn man vor der stärksten Gasbildung aufhört und also die Batterie nicht ganz lädt. (Tip aus dem Buch "Die harte Tour - Motorradreisen für Individualisten".)

   
   
   

 

 

 

 

 

 

Nachrichten rund ums Motorrad

Bei MuZ ist der Konkurs zuächst einmal wieder für einige Monate abgewendet und etwa 70 Arbeitsplätze bleiben weiter bestehen. Hoffentlich rafft sich das Unternehmen noch einmal auf. Man wagt es allerdings kaum zu glauben. Aber immerhin:

MuZ sucht Werksfahrer. Allerdings muß man sich erst einmal in einem internen Cup qualifizieren. B-Lizenz-Fahrer, die sich für die Sache interessieren, können sich bei alle MuZ-Händlern oder direkt beim Werk informieren: 0130/835991 (Stichwort: Markenpokal).

Zum Glück haben die MuZ-Manager bereits selbst entdeckt, daß irgend etwas nicht ganz stimmt: "Viele meiner Firmen sind in Schwierigkeiten, nur die Unternehmensberatung floriert." - Petr-Karel Korous, MuZ Engineering laut Scooter 1/97, S. 70

Neulich an einer Autobahntankstelle: Ein Motorradfahrer fragt den Tankwart: "Würden Sie mir einen Liter Zweitaktöl für meine MZ da draußen geben?" Der Tankwart wirft einen prüfenden Blick durch die Scheibe und antwortet: "Einverstanden, das klingt nach einem fairen Tausch!"

Interessante Produkte fürs Zweirad

Uns erreicht eine Mail, bei der ein Gasthof darauf hinweist, daß er günstige Übernachtungsmöglchkeiten für Motoradfreaks bietet - uns freut der Ansatz, und wir geben die Info daher gern weiter: Gasthof Hanslwirt Tirol Wildschönau (das kleinste Hotel Tirols?) 6 Zimmer mit Du/Wc Balkon Telefon TV Radio. - Wegscheider Andreas, A-6314 Niederau, Sonnhangweg 33, Tel.05339/8230, Fax.05339/2662.

Hast Du Dich auch schon darüber geärgert, daß sich Gepäckrollen fast durchweg nur von oben her beladen lassen, so daß Du Dich grundsätzlich durch allen Krimskrams bis nach unten durcharbeiten mußt, um die gesuchte Unterhose zu finden? Diese Zeiten sind jetzt vorbei: Bei Hein Gericke gibt es eine neue Rolle für den leider nicht sehr zarten Preis von DM 89,-, die seitlich beladen wird und die angeblich wasserdicht ist - die Zeitschrift Scooter (1/97, S. 71) meldet, daß dies nach eigenen Erfahrungen auch stimmt. Die Gepäckrolle hat noch einige nette Konstruktionsdetails, die man anderswo schmerzlich vermißt: Sie hat Innenunterteilungen und einen Umhängegurt, der sie zu Fuß zur normalen Unhängetasche werden läßt. Zumindest für alle, die nicht auf die letzten 30 Mark schielen, ist dies etwas, worauf man schon gewartet hat - und sich wundert, daß es jetzt erst kommt.

Der Frühling rückt näher und im Enduro-Park von BMW wird's wieder neue Kurse geben. Für 785 kann man sich dort zum Beispiel für ein Wochenende auf einer gemieteten und vollkaskoversicherten F-650 austoben und lernt eine Menge. Weitere Infos gibt es bei Motorrad Reisen, Feilitzschstr. 1, 80802 München, Tel. 089/35768.

 

Belohnung: Für alle männlichen Besucher, die sich bis hierher durchgekämpft haben, eine kleine Belohnung zum Abschluß der Seite. Ein Motorradfahrer (wenn nicht gar Motorradrocker) mit sehr nachvollziehbaren Leidenschaften erfreut unser Herz mit täglich neuen Bildern unter Amazing Tails.  

 

 


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